Bildungs- und Entwicklungsdokumentation

Eine der wichtigsten Aufgaben unserer pädagogischen Arbeit ist die Unterstützung und Förderung der individuellen Entwicklung jedes einzelnen Kindes. Wir erreichen dies durch unsere ganzheitliche Pädagogik und durch die Begleitung und Anregung von Lern- und Bildungsprozessen. Dabei orientieren wir uns am Alter und Entwicklungsstand, an den aktuellen Bedürfnissen, Interessen und Themen, sowie an der Familiensituation jedes einzelnen Kindes.

 

 

Hierzu benötigen wir:

  • einen guten Austausch mit Eltern, um wichtige Informationen über Lebenslage, Entwicklung und Verhalten der Kinder im häuslichen Umfeld zu erhalten
  • einen regelmäßigen fachlichen Austausch über die Kinder mit den Kolleginnen in den Gruppen, mit Teamkolleginnen, Fachkräften, etc.
  • spontane Beobachtungen der Kinder im Tagesablauf und in Spielsituationen
  • geplante Beobachtungen zu einzelnen Fragestellungen und Entwicklungsständen
  • Aussagen und Arbeiten der Kinder, wie z.B. Antworten der Kinder zum Interview, Malbilder, Schneidearbeiten, Faltmappen, Fotos
  • die Organisation und Durchführung der Bildungsdokumentation für jedes Kind
  • fortlaufende Dokumentation der pädagogischen Arbeit
  • Sammlung aller Informationen in den Kinderordnern
  • die anschließende Planung der pädagogischen Arbeit

 

 

Bildungs- und Entwicklungsdokumentation

Die Bildungs- und Entwicklungsdokumentation jedes Kindes besteht bei uns aus:

  • Mal- und Bastelarbeiten in Klein- und Großformat, z.B. Aquarellbilder
  • Interviews und Aussagen der Kinder (Lieblingslieder, Kindermund, etc.)
  • Bildermappen mit Fotos von Geburtstagen, Spielsituationen, Morgenkreisen, Handlungen im Tagesablauf, Ausflügen, Aktionen zu Jahreszeiten, etc. Viele Fotos werden von den Erzieherinnen beschriftet mit Kommentaren der Kinder oder kurzen Beschreibungen der Bilder. (ca. 30 Fotos pro Jahr)
  • Entwicklungsberichten und Dokumentationen der Sprachentwicklung BaSik“.

 

Die Bildermappen können täglich von den Kindern angeschaut werden. Die gesamte Bildungs- und Entwicklungsdokumentation kann auch von den Eltern nach Absprache jederzeit eingesehen werden und wird am Ende der Kindergartenzeit den Kindern und Eltern ausgehändigt.

 

 

Entwicklungsberichte

Wir erstellen die jährlichen Entwicklungsberichte der Kinder mit dem Computerprogramm „GABIP“. Dieses Programm hat einen Filter für verschiedene Altersstufen mit Fragen zu altersgerechten Entwicklungsschritten und zu bildungs- und entwicklungsrelevanten Beobachtungen. Wir haben uns für dieses Programm entschieden, weil wir damit die gesetzlich vorgeschriebenen Entwicklungsberichte und Dokumentationen sehr effizient erarbeiten können und dadurch wenig pädagogisch Zeit mit den Kindern verlieren.

 

Das Gruppenteam setzt sich für diese Berichte regelmäßig zusammen und tauscht Informationen über die Kinder aus, z.B. Beobachtungen, Notizen aus Elterngesprächen, aktuelle Themen der Kinder, Einschätzungen, etc. Dann erstellen die Erzieherinnen am gruppeneigenen Laptop die Entwicklungsberichte, indem sie den Fragenfilter durchklicken und die aktuellen Entwicklungsstände eingeben. Danach werden die Antworten vom Programm in einer groben Berichtform zusammengefasst. Die Erzieherinnen vollenden die Berichte, indem sie noch individuelle Informationen über die Kinder einfügen, z.B. Freunde, Lieblingsspielzeug, Einschlafrituale, etc. Die Berichte werden ausgedruckt und dienen als Grundlage für Elterngespräche und Folgeberichte.

 

Bei Bedarf richten wir eine 2-wöchige Beobachtungs- und Dokumentationszeit ein und informieren die Eltern an den Gruppenpinnwänden darüber, dass in diesem Zeitraum einige Angebote ausfallen.

 

 

Sprachentwicklungsdokumentation

Nachdem in vielen Bundesländern eine Neuausrichtung der sprachlichen Bildung stattge-funden hat, gab es im Jahr 2015 Änderungen im Kinderbildungsgesetz. Kindertagesstätten in NRW sind seitdem verpflichtet, eine alltagsintegrierte, offene Beurteilung der sprachlichen Kompetenzen der Kinder vorzunehmen. Sprache ist ein wichtiges Mittel zur Verständigung, sie ermöglicht und erleichtert die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft und ist auch wichtig im Hinblick auf schulischen und beruflichen Erfolg.

 

Unser pädagogisches Team hat sich für das Beobachtungsverfahren „BaSik“ von Renate Zimmer entschieden. Dabei handelt es sich um einen Fragebogen in Tabellenformat, der es uns ermöglicht, 1x jährlich die Sprachentwicklung jedes Kindes aufzuzeichnen und den individuellen Sprachentwicklungsverlauf in den einzelnen Kompetenzbereichen anhand eines Auswertungsprotokolls darzustellen.

 

 

Mit Unterschrift des Betreuungsvertrags geben die Eltern ihre Einwilligung für die Erstellung der Entwicklungs- und Bildungsdokumentation für ihr Kind. Falls die Eltern dieser Einwilligung widersprechen wollen, streichen sie den Passus im Vertrag durch. Im Falle eines Widerspruchs werden als Grundlage für Elterngespräche und zur Entwicklungsüberprüfung des Kindes ausschließlich Beobachtungsnotizen verwendet.  

 

Wir sind außerdem gesetzlich dazu verpflichtet, bei jedem Kind regelmäßig eine Sprachbeobachtung durchzuführen (BaSik). Sollten Eltern diese Sprachbeobachtung für ihr Kind ablehnen, werden sie mit ihrem Kind vom Schulamt zu einem „Sprachtest“ in eine der örtlichen Grundschule eingeladen.

 

In Kooperation mit der Fachschule für Logopädie aus Bad Lippspringe wird zusätzlich jeweils am Anfang des Jahres mit den Vorschulkindern das Bielefelder Screening „BISC“ in unserem Haus durchgeführt. In diesem Screening werden die Kinder aufgefordert, zu hören, zu lauschen und Bilder oder Begriffe miteinander zu verknüpfen. Dabei werden eventuelle Lese- und Rechtschreibschwächen erkannt, die durch ein 20-wöchiges Übungsprogramm noch vor Schulbeginn verringert oder behoben werden können. Die Eltern werden zu diesem Screening zeitnah informiert.