Eingewöhnung

Bei der Eingewöhnung neuer Kinder in den Gruppen orientieren wir uns am „Berliner Eingewöhnungsmodell“, weil es uns wichtig ist, allen Kindern ausreichend Zeit zu geben, um sich in der Einrichtung einzuleben.

 

In den ersten Tagen oder Wochen werden die neuen Kinder von ihren Eltern oder Bezugspersonen begleitet. Dabei genügt oft die Anwesenheit dieser Personen im Raum. Die Kinder können sich alles ansehen, angstfrei die Räume und das Spielmaterial erkunden und  erste Kontakte zu anderen Kindern und zu den Erzieherinnen knüpfen. Bei Angst und Unsicherheit können die Kinder auf ihre vertrauten Bezugspersonen zurückgreifen.

 

Die Eltern haben in dieser Zeit die Möglichkeit, neben den Kindern und Erzieherinnen auch das pädagogische Konzept, den Tagesablauf, das Gruppengeschehen und die Räumlich-keiten zu beobachten und kennenzulernen. Wir machen die Erfahrung, dass viele Eltern hierdurch ein großes Verständnis und Vertrauen zu uns und unserer Arbeit aufbauen, das als Basis für eine gute Zusammenarbeit jahrelang trägt. Auch schon die ganz jungen Kinder nehmen sensibel wahr, ob sich ihre Eltern in den Räumen wohlfühlen, ob sie gute Kontakte zu den Erzieherinnen aufbauen und ob sie ihr Kind den Erzieherinnen anvertrauen.

 

Nach und nach bauen die Bezugserzieherinnen einen stärkeren Kontakt zu den neuen Kindern auf. Sie beobachten das Bindungsverhalten und planen gemeinsam mit den Eltern die Ausweitung der Besuchszeit und die ersten Trennungsversuche. Die Eltern verlassen zunächst für eine kurze Zeit die Gruppe, setzen sich in die Elternecke im Eingang der Einrichtung oder fahren nach Hause und sind telefonisch erreichbar. Dabei empfehlen wir den Eltern, sich von ihren Kindern kurz zu verabschieden. Ein kleines Abschieds-Ritual kann hier hilfreich sein, z.B. ein Kuss oder kurzes Winken.

 

Auch bei schon gut eingewöhnten Kindern kann der Abschied aus unterschiedlichen Gründen manchmal wieder schwer fallen. In diesen Fällen suchen die Erzieherinnen das Gespräch mit den Eltern, um diese zu stärken, ihnen ihre Unsicherheit zu nehmen und wichtige Hilfen zu geben. In der Regel beruhigen sich die Kinder schnell, wenn die Eltern die klare Entscheidung getroffen haben, zu gehen. Nach Vereinbarung informieren wir die Eltern per Telefon, sobald sich ihr Kind beruhigt hat, selbstverständlich auch bei dauerhaftem Weinen, Fieber oder Verletzungen.

 

Bei den Kleinstkindern in der U3-Gruppe verläuft die Eingewöhnung besonders individuell und an der Entwicklung des Kindes angepasst. Zudem findet ein intensiver täglicher Austausch mit den Eltern statt. Manche Kinder fühlen sich schon nach wenigen Tagen in der neuen Umgebung wohl, andere benötigen hingegen ein bis zwei Wochen oder auch länger.